Was könnte für einen Besucher auf seiner ersten Reise nach Schottland besser sein, als einen majestätischen “Monarch of The Glen” zu entdecken – einen Hirsch? Aber es gibt eine ganz andere Seite der Geschichte, ein wachsendes Problem durch die Schuld der Menschen. Im Laufe der Jahre haben wir durch das Entfernen aller unserer Spitzenraubtiere das Gleichgewicht der Natur so verändert, wie es ursprünglich war.
In den Highlands kann man das Problem der Hirsche im Land klar erkennen: Sie gehen in die Gärten und fressen die Gemüsebeete leer, rennen blindlings auf die Straße während schnell fahrende Autos sich nähern. Das wahre Ausmaß des Problems ist schwer einzuschätzen, aber die Vermutung liegt nahe, dass es in Großbritannien bis zu 1,5 Millionen Hirsche gibt, mindestens die Hälfte davon in Schottland; mehr als jemals zuvor seit der letzten Eiszeit! Sie durchstreifen kahle Hügel in riesigen Herden, in Cairngorms wurden sie in Herden von rund tausend Tieren gesehen.
Wölfe und Luchse könnten ein effizientes und natürliches Mittel zur Bekämpfung von Wildbeständen sein. Hohe Hirschzahlen haben einen bedeutenden wirtschaftlichen und ökologischen Effekt, da sie mit dem Vieh um das Weiden konkurrieren und den Wiederversuch der Aufforstung behindern, wodurch auch die Vogeldichte verringert wird. Raubtiere würden die finanzielle Belastung kostspieliger Keulungen reduzieren und somit das Ziel der Kommission für Hirsche in Schottland von sechs Hirsche pro Quadratkilometer erreichen. Es bleibt jedoch die Herausforderung, diese Vision in ein heimisches Ökosystem im Hochland wirtschaftlich rentabel zu verwirklichen.
Rewilding ist das neue Schlüsselwort, und andere Länder haben große Fortschritte gemacht, aber abgesehen von ein paar „Stimmen in der Wildnis“ gibt es in Großbritannien bislang kaum Fortschritte.
- Sie überlebten die Eiszeit in Großbritannien, im Gegensatz zu Damwild, das ausgestorben war und von den Normannen im 11. Jahrhundert wieder eingeführt wurde.
- Ein Hirsch kann bis zu 190 kg wiegen und macht Rotwild zum größten Säugetier in Großbritannien.
- Wie regeln Hirsche Konflikte außerhalb der Brunftzeit, wenn das Geweih nicht vollständig ausgebildet ist? Sie boxen mit ihren Vorderbeinen, genau wie mit den Hinterbeinen, wenn sie ihre Statusprobleme klären.
- Bei Hochlandhirschen wachsen aufgrund einer weniger nahrhaften Ernährung kleinere Geweihe mit weniger Enden, als bei Hirschen aus dem Flachland.
- Das wachsende Geweih ist mit Bast bedeckt. Aber was genau ist Bast? Eine weiche, blutgefüllte Haut, die das wachsende Geweih mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt.